Um nach Feuerland zu gelangen, müssen wir mit der Fähre über die Magellanstraße übersetzen. Es ist ein tolles Gefühl, nun im südlichsten Teil unserer Reise angekommen zu sein.
Jetzt trennen uns nur noch ca. 500 km bis nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Unterwegs halten wir noch in der Nähe von Rio Grande und entdecken eine Kolonie interessanter Vögel, die hier in den Klippen nisten, der spanische Name ist Bandurria, auf englisch Black Faced Ibis.
Danach ändert sich das Landschaftsbild. Wir verlassen die Pampa, sehen nach langer Zeit wieder Wälder, die immer dichter werden, fahren an Seen vorbei und schauen auf schneebedeckte Berge.
Nach 3 1/2 Jahren, 88.320 gefahrenen Kilometern und dem Besuch von 17 Ländern sind wir nun natürlich stolz und glücklich, endlich am Ende der Welt in Ushuaia angekommen zu sein und dieses unser Ziel erreicht zu haben. Es ist eine quirlige und touristische Stadt am Beagle-Kanal und erinnert uns ein wenig an Norwegen. Außerhalb der Stadt finden wir einen Übernachtungsplatz mit toller Sicht auf die Stadt und den Kanal.
Westlich der Stadt besuchen wir den Nationalpark Tierra del Fuego. Hier gibt es einige schöne Wanderwege. Allerdings ist der Park auch ein
Touristenmagnet und deshalb auch immer gut besucht. Wir treffen hier auch andere Wohnmobilisten und verbringen zusammen einen schönen Nachmittag. Auch endet hier die Routa 3, die von Buenos Aires
bis hierhin führt.
Wir fahren auf guter Piste ca. 50 km hinaus auf die Estancia Haberton, die die erste auf Feuerland war. Unterwegs versorgen wir uns noch mit Quellwasser. Die Landschaft hier entlang des Beagle Kanals ist wunderschön, wir verbringen trotz ziemlich kalten Temperaturen und einigen Regenabschnitten ein paar entspannte Tage am südlichsten Platz unserer Reise.
Ab jetzt geht es wieder in nördlicher Richtung. Wir machen einen Abstecher zur sehr einsam gelegenen Laguna Margarita, stehen wunderbar direkt am Seeufer. Als wir nach Tagen wieder los wollen, macht unser Anlasser nur noch ein müdes Geräusch, unser Auto springt hier 20 km abseits der Straßen nicht an. Zum Glück haben wir ja noch unsere Wohnraumbatterie, mit Hilfe eines Überbrückungskabels können wir dann doch starten. Wir fahren nach Rio Grande, dort finden wir in einem am Sonntag geöffneten Baumarkt genau die richtige Starterbatterie, bauen sie ein und alles ist wieder in bester Ordnung.
Wir passieren wieder mit leerem Kühlschrank die Grenze nach Chile, es dürfen keinerlei frische Lebensmittel eingeführt werden und das wird
dort oft genau kontrolliert.
In unserem Eisfach haben wir aber genügend vorgekochte Vorräte für die nächsten Tage.
Bei Onaisin an der Bahia Inutil hat sich eine Gruppe von ca. 100 Königspinguinen angesiedelt. Eigentlich lebt diese Art nur in der Antarktis
und auf nahe gelegenen Inseln.
Eine private Initiative kümmert sich um den Schutz der Tiere, wir können sie aus einer guten Distanz beobachten und sind mal wieder
fasziniert von der Schönheit dieser seltenen Vögel. Wir übernachten sehr ruhig mit einem tollen Blick auf die Bahia Inutil.
Dann geht es mehr als 100 km auf einer Schotterpiste vorbei an einer verlassenen Estancia entlang der schönen Küste der Bahia Unutil nach Porvenir, von dort wollen wir nach Puntas Arenas übersetzen.
Wir schauen uns den beschaulichen Ort und seinen schönen Hafen an, übernachten am Leuchtturm bei heftigem Wind und verlassen über die Magellanstraße Feuerland mit der Fähre.