VERSCHIFFUNG MONTEVIDEO-ANTWERPEN

Unsere Reise durch Amerika ist nun nach über 4 Jahren zu Ende und wir kehren nach Europa zurück. Wir haben uns entschieden, auf dem Frachtschiff Grande Brasile der Grimaldi Lines mitzufahren, so lassen wir unser Wohnmobil nicht allein und haben nicht  ein abrupten Ende unserer Reise.

Montevideo

Am 11. Juni können wir endlich auf das Schiff, mit uns noch 2 weitere französische Reisende, die ca. 6 Monate in Südamerika unterwegs waren. Es wird viel geladen und unsere Wohnmobile müssen noch eine Nacht draußen bleiben, bis wir einen Platz tief im Bauch des 214 m langen Schiffes zugewiesen bekommen.
Am nächsten Nachmittag geht es dann endlich raus aus dem Hafen, allerdings nicht weit und wir liegen 2 Nächte in der Mündung des Rio de la Plata vor Anker.

ZARATE

Nächster Hafen ist Zarate, der Autohafen Argentiniens westlich von Buenos Aires. Wir fahren abends in den Rio Paraná, eine beeindruckende Fahrt entlang der Flussauen, immer mit Blick vom ca. 15 m über der Wasserfläche liegendenvDeck. Hier werden 2.400 Autos ausgeladen, das Ganze dauert 2 Tage, die Ablauforganisation ist nicht wirklich strukturiert.

Nachts geht es endlich weiter, wir sind 3 Tage unterwegs nach Brasilien. Unterwegs "Drill", Sicherheitsunterweisungen im Falle von Feuer, Seenot usw..

PARANAGUA

Im ersten Hafen von Brasilien werden einige Container und Fahrzeuge verladen, hier geht alles organisiert vonstatten, nach einigen Stunden geht es schon weiter.

SANTOS

Das ist der größte Hafen Südamerikas in der Nähe von Saõ Paolo.
Es ist unglaublich, was alles im Schiff verschwindet, Unmengen LKWs, Busse, Baumaschinen und unzählige Container. Fahrzeuge für den europäischen Markt werden hier gebaut und dann verschifft.

RIO DE JANEIRO

Leider ist der Himmel sehr verhangen und es regnet zeitweise. Trotzdem ist die Einfahrt in den Hafen großartig, vorbei am Wahrzeichen der Stadt, dem Zuckerhut. Das andere Wahrzeichen, die große Christusstatue lässt sich nur kurz blicken. Es gibt nicht viel zu laden und es geht zum letzten brasilianischen Hafen

VITORIA

Abends fahren wir in den Hafen von Vitoria ein, eine tolle Kulisse. Die Einfahrt ist ziemlich eng, das Wenden des Schiffes wirkt sehr abenteuerlich und man meint, wir berühren die Häuser am Ufer, aber es passt so gerade.

ATLANTIKÜBERQUERUNG UND ÄQUATORTAUFE

Wir verlassen jetzt endgültig den Kontingent und machen uns auf den Weg nach Afrika.
Das dauert 8 Tage, an denen man nur Wasser sieht. Wir vertreiben uns die Zeit mit Lesen, Fitnessprogramm, Besichtigung des Maschinenraums, und Baden im kleinen Pool auf dem hinteren Deck.
Beim Überqueren des Äquators gibt es die obligatorische Äquatortaufe. Da taucht dann der 1. Offizier als Neptun auf, man wird "ärztlich" untersucht und dann müssen wir durch einige Reifen kriechen, werden mit Wasserschläuchen bespritzt, das alles unter dem ohrenbetäubenden Lärm der philipinischen Besatzung. Anschließend müssen wir ein salziges undefinierbares Gebräu hinunterschütten und werden abschließend im Pool unter Wasser getaucht, und auf die Namen "Baracuda" und " Swordfish" getauft, es war ein riesiger Spaß!

DAKAR

Hier in Afrika ist es drückend heiß. Der Hafen wirkt nicht gerade einladend, wir bleiben viel im klimatisierten Schiff und beobachten das Treiben nur kurzzeitig.

BANJUL

Der Hafen ist eigentlich für so große Frachtschiffe nicht ausgelegt, es gibt auch nicht wirklich viel auszuladen. Das dauert allerdings 2 Tage, es fehlt an vernünftigen Kränen zum Ausladen der Container und Organisation, ebenso an Arbeitsmoral und Effizienz. 

NACH EUROPA

Das ist nun die längste Etappe der Reise, wir benötigen bis Hamburg 11 Tage. Die Route führt entlang der Westküste Nordafrikas, zwischen den Kanarischen Inseln hindurch, wo wir auf dem Schiff erstmals wieder europäisches Telefonnetz empfangen, entlang der portugisischen, spanischen, französischen, belgischen und holländischen Küste. Zeit für Fotos.

HAMBURG

Endlich sind wir an der Einfahrt in die Elbe, müssen auf einen Piloten warten und fahren am Nachmittag an Cuxhaven vorbei in die Elbe. Wir stehen an Deck und genießen die schönen Landschaften entlang des Flusses. Bis Hamburg dauert es ca. 5 Stunden, abends passieren wir die Landungsbrücken, den Fischmarkt, die umstrittene aber doch gut geratene Philharmonie und legen am O'Swaldkai an.
Am nächsten Tag wird geladen, das läuft alles schnell und straff organisiert ab, kein Vergleich mit den Prozeduren der anderen angelaufenen Häfen.
Nachmittags geht es schon wieder los Richtung

TILBURY

Von Hamburg aus geht es über den Ärmelkanal erst noch mal nach Tilbury, dem Hafen Londons. Hier gibt es nur wenig Ladeaktivität und dann machen wir uns auf zur letzten See-Etappe nach.....

ANTWERPEN

Nach 40 Tagen auf der Grande Brasile sind wir endlich angekommen und können ohne wirkliche Kontrollen (Vorzeigen der Pässe und des Fahrzeugscheins) das Hafengelände mit unserem Wohnmobil verlassen. Wir fahren zur Tochter nach Raeren bei Aachen und werden dort zu unserer Überraschung von einem Begrüßungskomitee empfangen. Die Freude war groß, die Familie nach so langer Zeit wieder in die Arme schließen zu können.


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