BRASILIEN

Nach einem problemlosen und schnellen Grenzübergang reisen wir bei Assis Brasil nach Brasilien ein. Auf den ersten 250 Kilometern wird die Straße abschnittsweise grottenschlecht, sind wir wirklich auf der Interoceanica?

Wir wollen runter ins Pantanal, dann über Brasilia quer rüber zum Atlantik, das sind bis dahin so ca. 7.000 km. Wir durchqueren das 5. größte Land der Erde.

Die ersten 5 Tage fahren wir durch ehemaliges Urwaldgebiet, inzwischen sind dort Rinderweiden und Monokulturen, vor allem für Biosprit. Wälder gibt es nur noch wenige. Wir überqueren den Rio Madeira mit einer Fähre, übernachten an einem Balneario und sonst an Tankstellen oder vor Restaurants, da es hier für Wohnmobile keine anderen Möglichkeiten gibt.

PANTANAL

Das PANTANAL ist das größte zusammenhängende Feuchtgebiet der Erde, hat die Größe Frankreichs und wird während der Regenzeit zu großen Teilen überschwemmt, es wird oft mit dem afrikanischen Okavangodelta verglichen. Es ist in Südamerika das Gebiet mit der höchsten Dichte an Tier- und Pflanzenarten.

Die TRANSPANTANEIRA ist eine Dammpiste, die von Poconé aus durch das Sumpfland über unzählige teils marode Holzbrücken bis nach Porto Jofre führt. Wir fahren hier ein ganzes Stück hinein und entdecken am Wegesrand viele Tiere, ein wirkliches Naturparadies.

Wir lassen uns auf der FAZENDA VITORIO nieder, eine schöne Unterkunft inmitten der wunderbaren Natur. Auch hier erleben wir die Tierwelt hautnah vor der "Haustür".

PIRENÓPOLIS

Ca. 800 km weiter östlich Richtung Brasilia finden wir den netten kleinen Kolonialort Pirenópolis. Die alten Gassen sind mit kleinen Steinen gepflastert, wir finden schöne kleine Details. Während der Hitze des Tages halten wir es gut im Pool des AABB Campings aus.

BRASILIA

Wir erreichen die Hauptstadt des Landes Brasilia. Diese Stadt wurde in den 60er Jahren aus dem Nichts hier aufgebaut, maßgebend beteiligt an der Struktur und Architektur der Stadt war der deutschstämmige Architekt Oscar Niemeyer. Vieles wirkt sehr futuristisch, alles ist sehr großflächig angelegt, die Vision war, alles nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto zu erreichen. Leider hat an vielen Stellen schon wieder der Verfall eingesetzt, die Außenbezirke sind teils in schlechtem Zustand. Lediglich das Regierungsviertel entlang der Eixo Monumental scheint gepflegt und ist der interessanteste Teil der Stadt.

Von der Plattform des Fernsehturms hat man einen guten Blick über das Regierungsviertel.

Wir besuchen die außergewöhnliche CATEDRAL METROPOLITANA DE BRASILIA mit ihrer einmaligen Kuppel.

Unterwegs zur Küste

Von der Hauptstadt Brasilia fahren wir über den Nationalpark Chapada dos Veradeiros Richtung Küste. Der Park selbst hat uns nicht lange verweilen lassen, die Fahrt von 3 Tagen geht zum Teil über ziemlich schlechte Straßen.

CABRALIA

Wir bleiben einige Tage auf dem Camping Yaya in Cabralia. Dort ruhen wir uns eine Weile aus, füllen unsere Gasflasche mit einer selbstgebauten Konstruktion, da man in Brasilien unsere europäische Flaschen nicht füllt und haben Spaß mit den netten kleinen Weißkopfbüschel-Affen.

Von dort unternehmen wir eine kleine Radtour und setzen mit der Fähre über nach SANTO ANDRÉ. Dort im luxuriösen Campo Bahia war 2014 die deutsche Fußballnationalmannschaft untergebracht. Wir können für einige Fotos dieses historische Gelände betreten.

PRADO

Einige Kilometer nördlich von Prado finden wir einen wunderschönen Campingplatz des Camping Clube do Brasil. Wir sind die ersten Gäste und werden herzlich vom Platzbetreiber Paulinho willkommen geheißen. Es gefällt uns hier so gut, dass wir beschließen, hier Weihnachten zu verbringen. Nach und nach füllt sich der Platz und wir bekommen nette und herzliche Kontakte zu den brasilianischen Mitcampern. Zum Schluss wollen sie uns nicht mehr fahren lassen.

Raquel und André aus Goiana laden uns ein, mit ihnen eine Schnorcheltour zu einem vorgelagerten Riff zu unternehmen. Wir haben einen herrlichen Tag auf dem Meer mit den beiden.

An einem anderen Tag nehmen uns die beiden mit zu dem abgeschiedenen Strand Barra do Cahy bei Cumuruxatiba, an dem die ersten Portugiesen am 22. April 1500 Brasilien entdeckt haben.

Muito Obrigado para o momento maravilhoso com vocé.

Wir lernen die nette Familie de Azeredo kennen, verbringen viel schöne Zeit und Weihnachten zusammen und werden mit vielen landestypischen Bräuchen und Spezialitäten vertraut gemacht. Muito Obrigado para o momento maravilhoso com vocé.

CABO FRIO

In Cabo Frio treffen wir uns mit Peters Cousin Wolfgang. Er ist hier mit seiner Frau Ieda zu Besuch bei deren Familie. Wir verbringen ein paar schöne Tage bei der sehr herzlichen und gastfreundlichen Familie, und feiern zusammen in das neue Jahr. Von dort besuchen wir den Strand und bummeln abends durch den Ort Buzios, der auch als das "Saint Tropez" Brasiliens bekannt ist, vor allem dadurch, dass sich seinerzeit Brigit Bardot dorthin zurückgezogen hatte.

RIO DE JANEIRO

Wir parken unser Wohnmobil außerhalb der Stadt auf einem Campingplatz und fahren mit dem Bus zur COPACABANA. Die Hin- und Rückfahrt dauert je zwei Stunden. Wir schlendern am Boulevard entlang und lassen den Flair dieses weltberühmten Strandes auf uns wirken.

Dann geht es mit einem Kleinbus hinauf zum Wahrzeichen Rio de Janeiros, der Christusstatue, die auf ca. 710 m Höhe über der Stadt auf dem Berg Corcovado thront. Von dort hat man einen hervorragenden Blick über die Stadt und auf den Zuckerhut.

ENTLANG DER KÜSTE BRASILIENS

Von Rio aus fahren wir in kleinen Etappen weiter südlich entlang der Küste. Hier treffen wir auf einem Campingplatz bei Ubatuba Hilu und Sigo wieder. Auf dem nächsten Campingplatz bei Bertioga werden wir von einer Gruppe Brasilianern mit einer Zeltstadt zugebaut, alle sind sehr nett, aber der brasilianische Lautstärkepegel ist nichts für unsere Ohren. Auf dem nächsten sehr ruhigen Platz bei Itenhaem werden wir dafür bei sintflutartigem Regen richtig eingeschwemmt.

Unterwegs nach Iguacu

Unsere Reifen sind nach 40.000 km ziemlich runtergefahren. Bei Guarapurava finden wir eine Bridgestone Vertretung, die genau unsere Reifen vorrätig haben und diese sofort montieren können. Einer der Mitarbeiter spricht sogar Deutsch und stammt von der Gemeinde der Donauschwaben in der Nähe.

FOZ DE IGUACU

Wir sind am Dreiländereck Brasilien, Argentinien, Paraguay angekommen und lassen uns auf dem Camping Paudimar nieder. Mit dem Bus fahren wir zu den größten Wasserfällen der Welt, den FOZ DE IGUACU, eines der 7 Weltwunder der Natur.

Die Nasenbären hier können gefährlich werden, da sie versuchen, Essbares aus Rucksäcken zu stehlen und dabei schon mal zubeißen.

Von der brasilianischen Seite besuchen wir den Nationalpark und sind beeindruckt von diesem unbeschreiblichen Naturschauspiel und der unglaublichen Kraft der Wassermassen von bis zu 10.000.000 Litern pro Sekunde, die auf einer Breite von ca. 2.700 m in eine 100 m tiefe Schlucht donnern.

Parque das Aves

In Iguacu besuchen wir einen sehenswerten Vogelpark, in dem es auch Vögel gibt, die wir noch niemals gesehen haben. In offenen Gehegen kommt man den schon an den Menschen gewöhnten Vögeln sehr nahe. Insgesamt ein lohnenswerter Besuch.

KARNEVAL IN IGUACU

Wenn schon zu Karneval in Brasilien, dann wollen wir auch etwas davon sehen. Nach einigem Suchen finden wir in Iguacu eine Veranstaltung, bei der einige brasilianische Gruppen in aufwendigen Kostümen bei lauten Sambarythmen auf einem Parcour vor einer Tribüne im Stil des großen Karnevals in Rio ihr Bestes geben.

 

WASSERKRAFTWERK ITAIPU BINACIONAL

Nördlich von Iguacu wurde von 1975 bis 1995 der damals größte Staudamm der Welt als Gemeinschaftspojekt von Brasilien und Paraguay gebaut. Die Länge des Staudamms des Rio Paranás beträgt fast 8 km, pro Sekunde jagen durchschnittlich 8.500 m³ Wasser durch die 20 Riesenturbinen, die ca. 16.000 MW Leistung erzeugen und den Strombedarf für Paraguay zu 80 % und den Brasiliens zu 15 % decken.

Danach wurde nur noch in China ein größeres Kraftwerk errichtet.

Unterwegs zur Südküste Brasiliens

Wir fahren weiter zur Küste und übernachten an einigen Postos.
Eigentlich wollten wir uns noch eine Weile an der Südküste Brasiliens aufhalten, finden aber keinen schönen Platz, der uns zum Verweilen einlädt. Wir verlassen das Land und fahren über die Grenze nach Uruguay.

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