Wir erreichen nach langer Fahrt die Stadt El Calafate, und suchen zuerst eine Reifenwerkstatt, da wir seit dem Nationalpark Torres del Paine
wieder langsam Luft aus einem Reifen verlieren. Man stellt fest, dass wir wieder eine Haarriss in einer Felge haben, leider klappt es hier nicht, die Felge mit Schweißtechnik wieder zu dichten,
so dass wir eine Reparaturflüssigkeit in den Reifen füllen lassen. Wir hoffen, dass das hält und nicht bald die nächste Felge an Materialermüdung schwächelt, neue Felgen für unser Fahrzeug kann
man hier wohl nicht beschaffen.
Wir finden einen ruhigen Übernachtungsplatz am Lago Argentino mit türkisblauem Wasser.
Von hier aus besuchen wir den Perito Moreno Gletscher im Nationalpark Los Glacieres, der zum Weltnaturerbe der Unesco zählt. Der Gletscher ist gigantisch mit einer Breite von ca. 5 km und einer Eisfront von 50 bis 70 Metern Höhe. Besonderheit ist, das er nicht wie andere Gletscher zurückgeht, sondern von Jahr zu Jahr wächst, wir sind beeindruckt!
Das nächste Highlight ist der inzwischen sehr touristische Ort El Chaltén im Nationalpark Los Glacieres vor dem Hintergrund des Fitz Roy Massivs. Leider ist es wieder sehr stürmisch und bedeckt, so dass wir den Berg nur kurz hinter der Wolkendecke zu Gesicht bekommen.
Auf der Ruta 40, der längsten Straße der Welt geht es weiter nördlich. Streckenweise gibt es noch keinen Asphalt, wir haben Glück, dass es nicht regnet und die Straße für uns passierbar ist. Man kann es kaum glauben, aber diese Strecke ist die zweitwichtigste Nord-Süd Verbindung im Süden Argentiniens.
Wir erreichen den Ort Gobernador Gregores und verbringen 2 Nächte ruhig am Fluss.
Und weiter durch die Pampa, viel Wind, wir entdecken am Straßenrand endlich ein sehr fotogenes Gürteltier und auch interessante und bunte Felsformationen.
Wir nehmen eine 40 km lange Piste in Kauf, um uns die Cueva de los Manos (Höhle der Hände) anzuschauen, eines der ältesten menschlichen Zeugnisse Südamerikas. Die Zeichnungen und Negativ-Abdrücke der Hände sind zum Teil bis zu 11.500 Jahren alt und stammen aus 4 verschiedenen Zeitepochen. Die Natur-Farben wurden laut Aussagen der Rangerin mit Blasrohren aufgetragen.
Im Ort Perito Moreno übernachten wir an der Lagune im Ort. Wir entscheiden uns, nicht von hier auf die Carretera Austral nach Chile zu fahren sondern machen uns weiter auf der argentinischen Ruta 40 auf den Weg nach Esquel.
In Esquel bekommen wir endlich wieder unsere Gasflaschen gefüllt, in den Orten davor gab es hierfür keine Versorgung. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein und fahren oberhalb vom Ort zur sehr schön gelegenen Laguna Zeta. Hier machen wir endlich mal wieder eine Reisepause und genießen diesen Platz, der trotz Hochsaison absolut ruhig ist.
Wir nehmen den kleinen Umweg durch den Nationalpark. Hier verbringen wir einige schöne Tage auf den freien Campgrounds inmitten toller Natur mit viel Wald und schönen Seen.
Wir treffen hier Irene und Simon aus der Schweiz mit ihrem Scania LKW, die auch wie wir von Kanada aus gestartet sind, und haben ein paar schöne Tage zusammen.
In El Bolson füllen wir wieder unseren Kühlschrank und fliehen aus der vollkommen überlaufenden Touristenregion. Wir finden wieder Übernachtungsplätze an einem kleinen Fluss und an einem sehr ruhigen Aussichtspunkt oberhalb des Lago Steffen.
Auch den Ort San Carlos de Bariloche lassen wir bewusst aus, da wir wissen, dass hier organisierte Banden, die sich besonders auf Reisende wie uns spezialisiert haben, immer wieder Autos aufbrechen und ausräumen, das brauchen wir nicht. Auch beim Vorbeifahren haben wir nicht den Eindruck, dass diese Stadt besonders sehenswert ist.
Hinter Villa La Angostura fahren wir auf der Ruta de los Siete Lagos (Route der 7 Seen) durch den landschaftlich sehr schönen Nationalpark. Auch hier ist es stellenweise aufgrund der Hochsaison sehr voll. Aber wir finden an einem Fluss einen herrlichen Stellplatz und bleiben hier fast 2 Wochen. Schon seit 2 Monaten haben wir keinen Campingplatz mehr aufgesucht und genießen die Freiheit an den schönen Orten, die keine Steckdose haben.
Nach dieser schönen Zeit machen wir uns wieder auf den Weg. Über San Martin de Los Andes und Junín de Los Andes fahren wir zur Grenze nach Chile. Unterwegs wird gerade einer von vielen Waldbränden gelöscht. Es geht weiter durch Araukadienwälder mit Blick auf den Vulkan Lanín zur Grenzstation, hier stehen wir erstmals in einem Stau, die Sommerferien sind in vollem Gange. Weiter geht es mit Chile 4.